Gáts Tibor

citerakészítő, a népművészet mestere

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Die Zither
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Instrumente der Zitherfamilie findet man fast überall auf der Welt. So verschieden sie auch in Form und Klang sein mögen, so haben sie doch eines gemeinsam: sie haben keinen Hals und die Saiten sind über den Resonanzkörper gespannt. Der genaue Ursprung der ungarischen Zither ist unbekannt. Der Name „Zither“ taucht schon im 16. Jahrhundert auf, aber das erste Instrument und auch die erste brauchbare Beschreibung davon sind uns erst aus der Zeit nach 1850 überliefert. Von ungarischen Zithern davor gibt es keine Beschreibung. Die heutige ungarische Zither ist eng mit dem Scheitholt verwandt, das früher im deutschsprachigen Raum als Volksinstrument verwendet wurde. Ebenso enge Verwandte sind die heutige Scherr- oder Kratzzither des bayrisch-österreichischen Alpenraums sowie das französische Epinette des Vosges, die norwegische Langleik und die schwedische Hummel. Es sind alles Griffbrett- und Bordunzithern.  Zwischen 1850 und 1940 war die ungarische Zither sehr verbreitet. Nach einer Zeit des Niedergangs erfreut sie sich seit 20 bis 30 Jahren wieder wachsender Beliebtheit. Charakteristisch für die ungarische Zither war und ist die außergewöhnliche Vielfalt ihrer Formen. Weil ihr Bau nicht besonders kompliziert ist, wurden die meisten Instrumente von den Spielern selbst oder anderen geschickten Laien gebaut. Die alten Zithern waren diatonisch, während die neueren durch eine zweite Reihe von Bünden auf dem Griffbrett chromatisch sind.

Üblicherweise wird die Zither als Soloinstrument gespielt, genauso wie der Dudelsack oder die Flöte. Die Leute pflegten zur Zithermusik zu singen, zu tanzen und Feste zu feiern, denn das Instrument ist laut genug, einen größeren Raum zu füllen. Zithergruppen bildeten sich erst seit ca. 1950. Gewöhnlich spielen in diesen Ensembles alle dieselbe Melodie auf Zithern in verschiedenen Oktavlagen (Primzither, Tenorzither). Einige Gruppen experimentieren auch mit einem mehrstimmigen Orchesterklang ähnlich den Zigeuner- oder Tamburakapellen. Ihre heutige Beliebtheit verdankt die Zither ihrem interessanten und schönen Klang und ihrer einfach zu erlernenden Spieltechnik. Selbst nicht besonders musikalische Leute können nach nur einigen Wochen Übung einige Lieder gut spielen.
1.
beosztás 1
Stimmung der Prímzither
-
2.
beosztás 2
Stimmung der Tenorzither
-
3.
beosztás 3
Stimmung der A-Zither


Wie man Zither spielt

Über das Griffbrett mit den zwei Bundreihen verlaufen die Melodiesaiten. Auf ihnen zupft der Spieler die Melodie eines Stückes. Die übrigen Saiten, die nicht über das Griffbrett verlaufen, werden zur Begleitung dauernd oder gelegentlich mitgezupft. Beim schnellen Spiel wird oft nur ein Teil davon gezupft, nämlich die, die den Melodiesaiten näher liegen. Die Begleitsaiten werden während des Spiels nicht in der Tonhöhe verändert. Eine solche gleichbleibende Begleitung mit dem Grundton und der Quinte der Tonleiter nennt man Bordun, weshalb diese Saiten auch Bordunsaiten genannt werden. Sie machen den Klang der Zither farbiger und voller. Wer es versteht, sie rhythmisch anzuschlagen und eventuell auch zu dämpfen, kann den Rhythmus der Musik hervorheben und ihr Spannung verleihen.
Zither spielt man oft im Stehen. Man legt dazu das Instrument vor sich auf einen Tisch, schräg in einem Winkel von ca. 30° zur Tischkante, und stellt sich auf die Seite des Nagelstocks. Der Tisch ist wichtig, um den Klang des Instruments zu verstärken, denn die meisten Zithern benutzen ihn als Resonanzplatte, weil sie selbst keinen Boden haben. Wenn du im Sitzen spielst, dann nimm einen etwas höheren Stuhl und einen niedrigeren Tisch.

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